Münzen aus Kiautschou – einer deutschen Kolonie mitten in China

Die dritte deutsche Kolonie, die für Numismatiker von großer Bedeutung ist, ist Kiautschou. Das Kolonialgebiet nimmt eine besondere Stellung bei den Deutschen Kolonien ein, da hier nur zwei Münztypen geprägt wurden.

Das Kolonialgebiet war ein deutscher Hafen mitten in China. Hier wurden eigene Nickel-Münzen hergestellt, welche jedoch im normalen Geldumlauf kaum eine Rolle spielten. Nominale der Münzen sind 5 und 10 Cent. Auf der Vorderseite zeigen sie in chinesischen Schriftzeichen „Kaiserliche Deutsche Münze“, darüber „Tsingtau“ und „5 bzw. 10 Cent“. Die längere Schrift darunter lautet „20 bzw. 10 Stück auf einen Dollar großes Geld“. Dies bedeutet, dass ein mexikanischer Dollar, der zu dieser Zeit die dort meistgehandelte Währung war, zu 100 Cent gerechnet wurde. In der Umschrift der Münzen steht „Großes Geld“, denn es handelte sich um wertbeständige Silbermünzen, welche sich in China sprachlich vom wertlosen Bronzegeld, den Käschmünzen, unterschieden. Die Bildseite zeigt den deutschen Marineadler (Reichsadler auf einem Anker), da das Gebiet unter Verwaltung der Kaiserlichen Marine stand.

Die Münzen des Kolonialgebiets Kiautschou sind ein kleines, aber aufgrund ihrer geringen Stückzahl gefragtes Gebiet der Deutschen Kolonien.

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